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Deutsche Szenen mit Gesang
zum 9., 10. und 11. November
Mit Notenanhang und Kalendarium
Vorwort von Bernd Kauffmann
Dieses Theaterstück wurde als Auftragsarbeit für Weimar als Kulturstadt Europas 1999 geschrieben, um im dortigen Schaufenster die Geschichte und Mentalität des deutschen Gastgebers zu präsentieren.
Daher spielt sich die dramatische Handlung diesseits und jenseits des vormals Eisernen Vorhangs in Bergtal und Talberg, zwei mitteldeutschen Kleinstädten, ab, deren althergebrachte Rivalität jetzt nach dem Fall der Mauer wieder neu entflammt ist.
In Bergtal gibt es ein Schiller-Gymnasium, dessen Schulchor eine Feierstunde zu Schillers Geburtstag vorbereitet.
In Talberg gibt es eine Martin-Luther-Kirche, deren Kirchenchor eine Feierstunde zu Luthers Geburtstag vorbereitet.
Als sich überraschend herausstellt, daß Luther und Schiller beide an einem 10. November geboren wurden, ist gnadenloser Konkurrenzkampf angesagt: wer gewinnt jetzt die Gunst von Sponsoren, Medien und Öffentlichkeit?
Jede Seite sammelt weitere historische Ereignisse, um ihren 10. November aufzuwerten: die Bilanz ist verblüffend – aber beiderseits.
Also weitet Bergtal seine Recherche auf den noch ergiebigeren 9. November, Talberg sein Festprogramm auf den 11. November aus, um sich so noch das karnevalistische Finale ihrer drei nationalen Gedenktage zu sichern.
Die szenische und musikalische Aufbereitung dieser drei tollen Tage ermöglicht (nach dem beliebten Rezept von Hochrechnungen) einen überraschend repräsentativen Querschnitt durch die deutsche Geschichte mit ihren bedenkenswertesten Tief- und Höhepunkten.
Die Wettbewerbssituation zweier Kleinstädte garantiert überdies die Komik des Deutschen Michel mit Vereinsmeierei und Gartenzwergen.
Das Finale schließlich, unvermeidbar turbulent und chaotisch, verkündet gleichwohl Luthers und Schillers unüberhörbare Botschaften auch noch für das 21. Jahrhundert.
Ein vergnügliches nationales Selbstporträt mit deutschen Gesangvereinen: auch gut lesbar (und singbar: Noten im Anhang)!
Nach seiner Kölner Promotion in Germanistik und der Publikation seiner Dissertation über Strindberg begann er seine Theaterkarriere als dramatischer Autor:
mit dem Bühnenstück "Der Paternoster" (Verlag Felix Bloch Erben, Berlin), das in der Freien Volksbühne Berlin seine Uraufführung erlebte und für den Gerhart-Hauptmann-Preis nominiert wurde.
Trotzdem zog es den erfolgreichen jungen Hanno Lunin, der schon als Gymnasiast die Texte für ein Schülerkabarett geschrieben hatte, zunächst in die Theaterpraxis. Aber auch in knapp drei Jahrzehnten als Regisseur, Dramaturg und Intendant an Theatern verschiedenster Größe, Struktur und Reputation war er, fast ohne es selbst zu realisieren, immer auch schriftstellerisch aktiv:
mit zahllosen Bearbeitungen oder Neu-Einrichtungen traditioneller Dramen
und mit Neu- oder Erstübersetzungen von Theaterstücken, Hör- und Fernsehspielen aus dem Englischen, Französischen und Schwedischen für diverse Verlage, Theater und Sender. (Besonders erfolgreich war da seine deutsche Fassung von "Rosenkranz und Güldenstern sind tot" von Tom Stoppard, die der Rowohlt Verlag auch als Taschenbuch herausgab.)
Ferner entstanden und erschienen in diesen Theaterjahren auch rund 35 Dramaturgische Essays über Dramatiker oder einzelne Dramen,
etwa 150 Artikel, Aufsätze oder Vorträge meist über Theaterthemen oder Theaterleute
und für den Hörfunk in Stuttgart und Köln auch literarische Feature-Texte.
Den Ruf eines Spezialisten erwarb er sich mit Historisch-politischen Revuen für das Hamburger Thalia Theater und den Westdeutschen Rundfunk, für Berliner Festwochen, Ruhrfestspiele und Rheinisches Musikfest Düsseldorf.
Es folgten zwölf Jahre fast exklusiver Tätigkeit als Drehbuchautor von Fernsehspielen und -serien für ARD und ZDF, teils mit Quotenrekord.
Für das Theater machte er aus dem Kinofilm "Husbands and Wives" von Woody Allen mit dessen Zustimmung die erfolgreich gespielte Komödie "Eheleute".
1998 beauftragte ihn Weimar als Kulturstadt Europas 1999 mit einem Bühnenstück, das in diesem Schaufenster der Nation die Geschichte und Mentalität des Gastgebers präsentieren oder repräsentieren sollte.
So entstand "Drei tolle Tage".
Auf Seite 276 dieses Buches hat sich leider trotz bemühtester Quellenforschung ein Fehler eingeschlichen.
Zum Karnevalsschlager "ES IST DER KARNEVAL IN SACHSEN", der mit der Textzeile "Am elften Elften geht es los" auf den Seiten 58 und 135 dieses Textbuches angesungen wird, findet sich im Notenanhang Rudolf Schönbrodt als Komponist und Textdichter dieses Liedes angegeben.
Das ist leider falsch.
Hierzu hat uns Reinhard Ihle wissen lassen:
"Nachweislich im GEMA-Werkeverzeichnis erfasst bin ich Komponist und Texter dieses Liedes".
Wir bitten Herrn Ihle um Entschuldigung für diese bedauerliche Panne und geloben ihm schnellstmöglich Korrektur auch vor Ort.
Die abgedruckten Angaben über Aufführungsrechte und Notenmaterial sind aber richtig und behalten auch bei verändertem Autorennamen ihre Gültigkeit.
Sonstige Informationen: www.hannolunin.de