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Hanno Lunin spricht mit Wolfgang Mally über dessen Kunstbrocken
WOLFGANG MALLY und HANNO LUNIN
begegneten sich erstmals "rein zufällig" Ende September 1978
in Es Torrent de s'Alga auf der catalanischen Pithyusen-Insel Formentera.
Lunin war damals grade man 44 Jahre alt, Mally erst 26.
Seither blieben sie gutnachbarlich, berufllich und gesellig in lebenslangem Kontakt.
Lunin war Literat, Mally sofort ein "Bäume-Künstler",
also Mann auch des Feuers, des Rauches, des Wassers und Sandes, der Stürme und Gestirne –
Lunin also Mann des Wortes, Mally der Natur.
Was sie verbunden haben mag, war das Szenische:
für Lunin theatralische, dramatische, Fernseh- und Hörfunkformen,
für Mally experimentelle Performances, Installationen, Transformationsprozesse –
für beide also fantastische Aktionen.
Aber 1987 fügte sich's irgendwie, daß die beiden tagelang
in Hamburg privatim und zweckfrei ein Gespräch führten.
Lunin, da schon 53, stellte Fragen, und Mally, inzwischen 35, gab Auskunft.
Beide hatten da beruflich schon hinlänglich Erfahrungen und Erfolge hinter sich
und wußten also, worüber sie sprachen: über "Kunstbrocken".
Genauer: über Mallys ungewohnte, exotische Artefakte.
Also auch über Bäume, Feuer, Wasser, Sand und Staub,
über Stürme, Schnecken, Würmer, Haare, Halme, Ähren, Flüsse, endlos.
2023 lasen beide, 89 und 71, diese alten Dialoge "rein zufällig" wieder
und fanden sie interessant genug, um daraus ein Büchlein zu machen.
Hier ist es. Keine einzige Silbe von 1987 wurde verändert oder weggelassen.
Nein, weil sich ja ihre Inhalte gar nicht verändert haben:
Bäume, Feuer, Wasser, Stürme, Sand und Staub
oder Schnecken, Würmer, Haare, Halme, Ähren, Flüsse, endlos. Kunst.